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Mpox (Bezeichnung bis 2022 als Monkey pox - Affenpocken)

17.03.2025 - Artikel

Diese Infektion wird durch das Mpox-Virus (MPXV) ausgelöst. Es gibt zwei genetisch unterschiedliche Virusgruppen (Kladen), die in den meisten Fällen eine milde fieberhafte Erkrankung mit pockenähnlichem Hautausschlag auslösen. Schwere Verläufe sind selten, kommen jedoch häufiger bei Klade I vor.

Erreger

Die Mpox-Viren werden von Tieren auf den Menschen (sog. Zoonose) und von Mensch zu Mensch übertragen. Vor allem Nagetiere (z.B. Hörnchen) sind Virusträger, Affen, die selbst erkranken können, und Menschen sind hingegen Fehlwirte. Ein erhöhtes Risiko einer Infektion besteht z.B. bei Aufenthalt in Höhlen in vom Marburg-Virus betroffenen Regionen Afrikas.

Zur Übertragung ist enger Kontakt mit einer infizierten Person oder einem infizierten Tier notwendig, der Kontakt mit Wunden, Körperflüssigkeiten, Atemtröpfchen von erkrankten Personen oder mit kontaminiertem Material kann zu einer Infektion führen.

Bei MPXV sind zwei Kladen bekannt. Bei Klade I (ursprünglich zentralafrikanische Klade) wird zwischen Virusvariante Ia und Ib unterschieden, ebenso bei Klade II (ursprünglich westafrikanische Klade, IIa und IIb).

Im Gegensatz zu früheren regionalen Ausbrüchen auf dem afrikanischen Kontinent hat sich seit 2022 Mpox weltweit verbreitet, insbesondere die MPXV-Klade IIb; diese Variante wird überwiegend bei Sexualkontakten - insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), übertragen.

Seit 2023 zirkulieren in zahlreichen afrikanischen Ländern auch Mpox-Viren sowohl der Kladen Ia als auch Ib, vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern. Mpox-Viren der Klade I können bereits in engem familiärem Kontext übertragen werden (so auch zwischen Kindern) und sind durch eine höhere Virulenz verbunden mit klinisch schwereren Verläufen und einer erhöhten Sterblichkeit geprägt. Reiseassoziierte Fälle der Klade Ib treten regelmäßig in verschiedenen Ländern weltweit auf, die aber bisher nicht zu größeren Zahlen an Sekundärfällen geführt haben. Die meisten sind auf Expositionen in den betroffenen afrikanischen Ländern zurückzuführen.

Erkrankung

Die Inkubationszeit beträgt 5-21 Tage.

Klinisch zeigt sich vorrangig ein juckender Hautausschlag mit Bläschen- und Krustenbildung, welcher überall auftreten und sich generalisiert ausbreiten kann. Hier sind insbesondere der Anogenitalbereich und das Gesicht betroffen, sowie typischerweise auch Hand- und Fußflächen. Der Thorax und Rücken können ebenfalls betroffen sein. Ebenso kommen Schleimhautentzündungen im Mund-/ Rachenraum. vor.

Plötzlich einsetzendes Fieber, Kopf-, Muskel-, Hals- und Rückenschmerzen, Schüttelfrost und geschwollene Lymphknoten können zusätzlich als unspezifische Symptome auftreten.

Im Gegensatz zu den 1980 ausgerotteten Menschenpocken verläuft die Erkrankung i.d.R. deutlich milder. Meist erholen sich Erkrankten innerhalb mehrerer Wochen. Schwere Verläufe treten eher bei Infektion mit dem Mpox-Virus der Kladen Ia und Ib auf. Dabei sind insbesondere Kinder und Personen mit einer Immunschwäche betroffen.

Verbreitung

Informationen zur globalen Verbreitung der Mpox Kladen und zum aktuellen Ausbruchsgeschehen finden Sie hier.

Diagnostik

Die Diagnose wird vorrangig klinisch anhand der bestehenden Symptome gestellt. Die Labordiagnostik erfolgt i.d.R. mittels PCR im Abstrich von Bläschen oder Krusten der Haut.

Therapie

Die Therapie ist in erster Linie darauf ausgelegt, die Symptome zu lindern. Zusätzlich existiert ein von der EMA seit 2022 zugelassenes antivirales Medikament (Tecovirimat), das vor allem bei Erkrankten mit Immundefizienz Anwendung findet.

Prävention

Unabhängig von der zirkulierenden Mpox Klade sollte der Umgang mit Erkrankten, deren Hautläsionen, Wunden, Körperflüssigkeiten und Atemtröpfchen vermieden werden. Dies betrifft ebenso Gegenstände oder Hygieneartikel, mit denen Erkrankte in Kontakt standen. Darüber hinaus sollten allgemeine Hygienemaßnahmen (Handhygiene, ggf. Masken oder Abstand) eingehalten werden. Reisende sollten grundsätzlich Kondome verwenden, um das Ansteckungsrisiko mit sexuell übertragbaren Infektionen zu minimieren. Von Kontakt mit potentiell infizierten Tieren und von dem Verzehr von Bushmeat wird abgeraten.

Impfung

In der EU ist seit dem 25.07.2022 der Impfstoff (Imvanex®) gegen Mpox (bereits seit 2013 gegen Pocken) zur Indikationsimpfung (2 Dosen im Abstand von vier Wochen) als auch zur Postexpositionsprophylaxe zugelassen.

Es gibt zurzeit keine Reiseimpfempfehlung der STIKO, der DTG oder des Auswärtigen Amts. Eine Indikationsimpfung gegen Mpox für MSM mit häufig wechselnden Partnern sowie allgemein die Postexpositionsprophylaxe nach Kontakt zu an Mpox erkrankten Personen wird unabhängig vom Reisen empfohlen. Grundsätzlich sind neben den von der STIKO empfohlenen Indikationen auf der Basis der existierenden Zulassung für Imvanex® auch weitere Impfindikationen möglich. Im Kontext des aktuellen Klade-I Ausbruchsgeschehens kann eine relevante Impfindikation insbesondere die Exposition aufgrund beruflicher Tätigkeiten und den damit verbundenen engen/anhaltenden Kontakten zu Erkrankten in den betroffenen Gebieten sein, z.B. bei medizinischen Einsätzen oder/und als Katastrophenhelfer:in (z. B. Ärzte ohne Grenzen). Der Kontakt mit lokaler Bevölkerung in oder aus betroffenen Ländern im Rahmen von Gesprächen/Konferenzen/RK-Visa stellt keine Impfindikation dar. Eine individuelle ärztliche Beratung bzw. Rücksprache mit entsprechender Risiko-Nutzen-Bewertung ist in jedem Fall empfohlen. Das trifft auch für deutsche Personen zu, die bereits in betroffenen Ländern in Afrika leben und im erwähnten Kontext arbeiten.

Risikoeinschätzung

Die WHO hat den aktuellen Ausbruch 2024 mit Mpox Klade Ib zu einer internationalen Notlage (PHEIC = Public health emergency of international concern) erklärt. Je nach Infektionslage werden verstärkt Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens ergriffen.

Darüber hinaus sind auch nach erklärter Beendigung des weltweiten Ausbruchsgeschehens der Mpox Klade IIb im Jahre 2023 weiterhin Ansteckungen mit dieser Variante möglich.

Bei jeglichem Verdacht auf eine Infektion mit dem Mpox-Virus sollte eine entsprechende ärztliche Konsultation erfolgen.

Referenzen

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