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Wieder Kämpfe in Gaza – Deutschland setzt seine Hilfe fort

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung, © ICRC

28.03.2025 - Artikel

Nach dem Bruch der Waffenruhe in Gaza verschlechtert sich die humanitäre Lage der Menschen in dem Küstenstreifen zusehends. Um die Not zu lindern, hat Deutschland seine humanitäre Hilfe mehrmals deutlich aufgestockt. Hier erfahren Sie die Details.

Monatelang haben zu wenig Hilfsgüter die Grenze nach Gaza passiert, die humanitäre Lage dort ist immer noch katastrophal. Mit dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 20. Januar gab es für einige Wochen endlich greifbare Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage – sowohl für die Geiseln und ihre Angehörigen, als auch für die Menschen in Gaza.

Mit den erneuten israelischen Angriffen in Gaza verschlechtert sich die humanitäre Lage in dem Küstenstreifen rapide – hinzu kommt, dass Israel seit Anfang März einen Einfuhrstopp für humanitäre Güter verhängt hat.

Gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich erklärte Außenministerin Baerbock am 21. März:

Die erneuten israelischen Angriffe in Gaza stellen für die Menschen in Gaza, die Geiseln, ihre Familien und für die gesamte Region einen dramatischen Rückschritt dar. Wir sind entsetzt angesichts der zivilen Opfer und fordern in aller Dringlichkeit eine umgehende Rückkehr zu einer Waffenruhe.
Wir rufen alle Parteien auf, die Verhandlungen wiederaufzunehmen, um zu gewährleisten, dass die Waffenruhe uneingeschränkt umgesetzt wird und sich verstetigt. Hierzu gehört zwingend, dass die Hamas die Geiseln freilässt, die sie auf grausame Weise festhält und die freizulassen sie sich beharrlich weigert.

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind rund 1,9 Millionen Menschen der Bevölkerung in Gaza Binnenvertriebene – das entspricht 90 % der Bevölkerung. Diese Menschen mussten teils schon mehrfach fliehen und befinden sich nun in Gebieten, in denen keine ausreichende Infrastruktur zur Versorgung vorhanden ist.

Die Basisversorgung für die Zivilbevölkerung ist zusammengebrochen. Weiterhin fehlt es hunderttausenden Menschen, unter ihnen vielen Kindern, am Allernötigsten, vor allem an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung.

Hilfe aus Deutschland: Lebensmittel und medizinische Versorgung

Der Schwerpunkt der deutschen Hilfe lag schon seit Beginn des Krieges auf den dringendsten Bedarfen der Menschen vor Ort: medizinische Hilfe und Nahrungsmittelhilfe – also zum Beispiel die Verteilung von Lebensmittelkörben und Nahrungsergänzungsmitteln, der Einsatz medizinischer Notfallteams oder die psychosoziale Unterstützung von Familien.

Mit deutscher Unterstützung stellen das Kinderhilfswerk UNICEF und das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen gebrauchsfertige Ergänzungsnahrung und Säuglingsanfangsnahrung bereit, um Säuglinge und Kleinkinder vor Mangelernährung zu schützen.

Die Weltgesundheitsorganisation sowie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, Care International und Oxfam können die Gesundheitsversorgung in Gaza verbessern – etwa durch mobile Kliniken in Notunterkünften und den Einsatz von Anlagen zur Wasseraufbereitung.

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen unterstützt die Abfallbeseitigung, um dem Ausbruch von Krankheiten entgegenzuwirken.

Insgesamt wurde die deutsche Hilfe für die Palästinensischen Gebiete seit dem 7. Oktober 2023 um mehr als 300 Millionen Euro aufgestockt.

Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten koordiniert den deutschen Beitrag

Zur Koordinierung des deutschen Beitrags hat Außenministerin Baerbock die erfahrene Karrierediplomatin Deike Potzel als Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten ernannt. Damit fungiert sie als zentrale deutsche Ansprechpartnerin für die Akteure in der Region. Das Engagement der Sondergesandten bettet sich ein in die internationalen Bemühungen, die humanitäre Notlage abzumildern, unter der die Zivilbevölkerung Gazas in Folge der Terrorangriffe der Hamas leidet.

Die Sondergesandte ist im Rahmen von humanitärer Pendeldiplomatie in der Region Ansprechpartnerin für UN-Organisationen (OCHA, UNRWA, WFP, UNICEF), das IKRK sowie internationale und regionale Partner. Zudem hält sie engen Kontakt zu den Verantwortlichen für humanitäre Hilfe in der Region sowie den Hauptstädten unserer Partner. Ihre Arbeit baut auf dem langjährigen deutschen humanitären Engagement und Bemühungen für Frieden und Stabilität in der Region auf.

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