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Gemeinsam Partnerschaften gestalten in einer Welt im Wandel

08.01.2025 - Artikel

Nur gemeinsam mit Afrika können wir die globalen Herausforderungen einer multipolaren Welt bewältigen. Hierzu formulieren wir Angebote zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Wie diese aussehen, ist in den afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung beschrieben.

In einer multipolaren Welt im Wandel entwickelt sich Afrika zu einem Gravitationszentrum. Kein Kontinent wächst wirtschaftlich und demographisch so schnell wie Afrika. Mit seinen 54 Staaten, verschiedenen Regionalorganisationen und heute 1,4 Mrd. Menschen weist der afrikanische Kontinent eine enorme Vielfalt auf. Rund die Hälfte aller Afrikanerinnen und Afrikaner ist jünger als 18 Jahre. Damit ist Afrika der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungsanteil an jungen Menschen. Sie fordern zurecht, über die eigene Zukunft mitbestimmen zu können und in die Ausgestaltung der Beziehungen zu uns miteingebunden zu werden.

Für die Bewältigung der großen globalen Herausforderungen - wie etwa dem Klimawandel, der Prävention von Pandemien, der Wahrung von Frieden und Stabilität – ist eine enge Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent unverzichtbar.

Gemeinsam Partnerschaften gestalten in einer Welt im Wandel

Afrikapolitische Leitlinien der Bundesregierung
Afrikapolitische Leitlinien der Bundesregierung © AA

Sicherheit, Freiheit und Wohlstand Deutschlands und Afrikas sind aufgrund zahlreicher menschlicher, politischer, wirtschaftlicher, kultureller und auch geschichtlicher Verbindungen eng miteinander verwoben. Deshalb hat Deutschland in den letzten Jahrzehnten seine Beziehungen mit afrikanischen staatlichen und nichtstaatlichen Partnern auf vielfältige Weise intensiviert.

In einer zunehmend multipolaren Welt sind Deutschland und die EU nicht die einzigen Partner für Afrika. Dies bedeutet, dass wir gute und maßgeschneiderte Angebote zur vertieften Zusammenarbeit formulieren müssen. Gegenseitiger Respekt, beiderseitige Bereitschaft zu Engagement sowie ein offener Austausch sind die Basis unserer Zusammenarbeit. Die umfassende Aufarbeitung der deutschen Kolonialvergangenheit und des Unrechts der deutschen Kolonialherrschaft in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika ist ein wichtiges Element für vertrauensvolle Partnerschaften und ein zukunftsgerichtetes Miteinander mit den Staaten des afrikanischen Kontinents.

Angesichts der tiefgreifenden globalen Umbrüche der vergangenen Jahre – insbesondere die COVID-19-Pandemie, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und seine Auswirkungen auch auf den afrikanischen Kontinent, aber auch die immer dramatischeren Folgen des Klimawandels als Sicherheitsfrage – hat die Bundesregierung unter Federführung des Auswärtigen Amtes die Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung von 2019 weiterentwickelt. Eingeflossen sind außerdem zahlreiche Stimmen aus der deutschen und afrikanischen Zivilgesellschaft, aus Wissenschaft und Wirtschaft, des Youth Reference Committees der Afrikanischen Union, der afrikanischen Diaspora in Deutschland sowie Vertreterinnen und Vertreter afrikanischer Staaten.

Die Afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung bilden die politische Richtschnur für eine kohärente Ausgestaltung unserer Beziehungen zu den Staaten des afrikanischen Kontinents. Sie stehen im Einklang mit der Afrikapolitik der Europäischen Union und orientieren sich an übergeordneten Strategien der Bundesregierung, wie insbesondere der Nationalen Sicherheitsstrategie.

Fokus auf vier Schwerpunktbereiche

Die Bundesregierung hat in ihren Afrikapolitischen Leitlinien vier Schwerpunkte der Zusammenarbeit formuliert, die Leitfäden zur Gestaltung unserer Beziehung mit den afrikanischen Staaten darstellen.

Gemeinsame Bewältigung globaler Herausforderungen

Die Welt ist komplexer geworden: Der Klimawandel bedroht unseren Planeten, die fortschreitende Digitalisierung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz birgt enorme Potentiale, bedarf gleichzeitig aber verbindlicher Standards und Regeln. Globale Gesundheitskrisen wie die COVID-19-Pandemie haben die Unerlässlichkeit globaler Zusammenarbeit und Koordination dramatisch verdeutlicht.

Globale Herausforderungen können wir nur gemeinsam mit den afrikanischen Staaten bewältigen. Dies betrifft sowohl die bilaterale Zusammenarbeit als auch die Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union und den Regionalorganisationen (Regional Economic Communities) sowie die Zusammenarbeit in multilateralen Organisationen und Foren.

Gemeinsam mit den afrikanischen Staaten setzt sich Deutschland für die Bekämpfung der Klimakrise, die Reform der globalen Governance-Struktur sowie für Ernährungssicherung und globale Gesundheit ein. Des Weiteren arbeiten wir zusammen mit Afrika für einen verantwortungsvollen Umgang mit Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und disruptiven Technologien sowie an der Minderung von Fluchtursachen und Regelung von Migration und Mobilität.

Nachhaltiges Wachstum, mehr wirtschaftlicher Austausch und Unternehmenskooperation, lokale Wertschöpfung und Diversifizierung von Lieferketten

Als global stark verflochtene Volkswirtschaft hat Deutschland ein Interesse an einem prosperierenden Nachbarkontinent. Durch Förderung lokaler Wertschöpfung trägt Deutschland wiederum zu einem nachhaltigen Wachstum Afrikas bei.

Die Bundesregierung setzt sich daher für eine Stärkung des Handels mit Afrika ein. Dazu gehört unter anderem die Unterstützung der Umsetzung der kontinentalen afrikanischen Freihandelszone gemeinsam mit den EU-Partnern, der Einsatz für die Ausweitung der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit einzelnen afrikanischen Ländern sowie die Unterstützung kleiner und mittelständischer deutscher Unternehmen bei ihren Aktivitäten in afrikanischen Ländern, etwa durch Exportgarantien. Sie setzt sich für die Eindämmung der Verschuldung und Stärkung der internationalen Finanzarchitektur ein.

Multilaterale Initiativen wie der G20 Compact with Africa sowie die Global Gateway Initiative der EU spielen eine zentrale Rolle bei der Schaffung eines guten Investitionsklimas sowie nachhaltiger Infrastruktur. Deutschland wird diese Initiativen auch weiterhin eng unterstützen.

Stärkung von demokratischer Resilienz sowie von Bildung, Wissenschaft und Innovation

Zur Steigerung demokratischer Resilienzen sowie dem Schutz von Menschenrechten wird sich Deutschland zukünftig noch stärker engagieren, etwa durch vertiefte Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, Stärkung der Medien und die Bekämpfung von Desinformation. Um den Ausbau der zivilgesellschaftlichen Netzwerke mit den afrikanischen Staaten zu fördern, setzt sich die Bundesregierung für den kulturellen und den zwischengesellschaftlichen Austausch ein und unterstützt Möglichkeiten zur Förderung von Bildung, Exzellenzforschung und Wissenschaftskooperationen, zum Beispiel durch Stipendien.

Förderung von Sicherheit, Frieden und nachhaltiger Stabilität

Sicherheit, Frieden und nachhaltige Stabilität auf dem afrikanischen Kontinent spielen auch für Deutschland eine zentrale Rolle. Deutschland engagiert sich in Zusammenarbeit mit afrikanischen Partnern bei der Konfliktprävention und -bewältigung. Ziel der Bundesregierung ist es, afrikanische Organisationen und Staaten noch besser zu befähigen, Konflikten selbst vorzubeugen und sie zu lösen.

Afrikapolitische Leitlinien der Bundesregierung

Diskutieren Sie mit!

Auf X informiert Sie der Afrika-Beauftragte des Auswärtigen Amts, Botschafter Christoph Retzlaff, unter @GERonAfrica laufend über die deutsche Afrikapolitik.

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